Das Spielmobil für Flüchtlingskinder in Essen, das einmal pro Woche das Zeltdorf an der Hamburger Straße anfährt, hat sich zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt. Jeden Donnerstagnachmittag strömen die Kinder in Scharen aus ihren Unterkünften, umringen den Spielbus des KiTa Zweckverbands und reißen den Begleiterinnen förmlich die Spielgeräte aus den Händen.
„Es ist unvorstellbar“, sagt Birgit Dunschen, Leiterin der KiTa St. Augustinus, die den Einsatz mitorganisiert. Der Spielbus, stellt sie überwältigt fest, das sei „der Hammer“ für die Kinder.
Der KiTa Zweckverband hatte im vergangenen Jahr das Konzept für das Spielmobil entwickelt. Damit soll den Kindern, die eine extrem kräftezehrende, gefährliche und leidvolle Flucht durchgestanden haben, Raum zum Spielen gegeben werden, um ihre schlimmen Erlebnisse wenigstens für ein paar Stunden vergessen zu können. Der Bus hält seither einmal in der Woche – freitags von 14 bis 16 Uhr – in Bochum-Harpen, an der Flüchtlings-Unterkunft Harpener Weg. In Essen hielt er zunächst am Standort Auf‘m Bögel. Nachdem sich dort eine gute Unterstützung für die Kinder entwickelt hatte, wechselte er zum Zeltdorf Hamburger Straße in Essen-Frohnhausen, nahe er KiTa St. Augustinus.
Die Kinder dort könnten die Ankunft donnerstags (jeweils von 15 – 17 Uhr) kaum erwarten, erzählt Birgit Dunschen. „Sobald sie den Bus von Weitem ausmachen, kommen sie schon auf uns zugelaufen“, beschreibt die Erzieherin den wöchentlichen Ablauf. Das Spielmobil habe einfache Spielangebote im Gepäck, Spring-Seilchen, Hula Hoop-Reifen, Straßenkreide, Malstifte, Material zum Gestalten und Ähnliches. Im Zeltdorf lebten insgesamt 135 Kinder unter 18 Jahren, 80 Kinder davon seien im Vorschulalter. Sie kämen fast alle zum Spielen. Und häufig schauten auch die Älteren vorbei. Dann seien überall nur noch tollende, frohe Kinder auszumachen. „Es ist wirklich unvorstellbar“, sagen auch die anderen Betreuerinnen. „Ich habe noch niemals zuvor so viele fremde Kinder gesehen.“
Birgit Dunschen fahre so oft wie möglich selbst mit, zudem begleiteten jeweils im Wechsel eine Erzieherin, die während des Jugoslawienkriegs nach Deutschland geflohen ist, sowie eine weitere Erzieherin im Anerkennungsjahr den Einsatz. Darüber hinaus würden zwei Mütter von KiTa-Kindern mitkommen, die Arabisch, Afghanisch bzw. Fasi und Kurdisch sprechen und bei der Verständigung helfen. Häufig sei auch die neujährige Tochter Joena von Birgit Dunschen dabei. „Sie hilft, Zugang zu den Familien zu bekommen.“ Die Kinder verständigten sich allerdings im Nu auch ohne Sprachkenntnisse. „Das geht mit Händen und Füßen.“ Die meisten der Älteren unter ihnen sprächen allerdings sehr gut Englisch.
Die Flüchtlingskinder seien überaus dankbar für die Abwechslung. „Wenn die Eltern nicht mit ihnen spazieren gehen, verbringen sie ansonsten die ganze Zeit in dem abgezäunten Gelände“, sagt die Erzieherin. Dort jedoch gebe es nichts als Beton und Zelte. „Dann sitzen die Kinder auf dem blanken Asphalt.“ Die Armut der Familien, stellt sie fest, sei erschütternd. Die Menschen hätten nichts auf der Flucht mitnehmen können, als das, was sie auf dem Leib getragen haben. „Manche Menschen haben schlimme Verletzungen von ihrer Flucht.“ Sehr viele Frauen seien Witwen, die Männer seien im Krieg umgekommen. „Es ist fürchterlich, was sie erlebt haben.“
Um den Flüchtlingskindern weitere Spiel-Möglichkeiten zu schaffen, prüft Birigt Dunschen nun, ob Brückenangebote auch in dem Gemeindezentrum stattfinden können. Bei den Brückenangeboten können Flüchtlingskinder in Mutter-Kind-Gruppen stundenweise in eine andere Umgebung kommen. Zudem gebe es Überlegungen, einige der Kinder, die vor der Einschulung stehen, im Zuge einer Überbelegung in der Einrichtung St. Augustinus und vielleicht auch in St. Elisabeth aufzunehmen.
Birgit Dunschen jedenfalls ist froh, dass die Kinder das Spielmobil inzwischen fest ins Herz geschlossen haben. „Es ist schön, dass es so gut funktioniert.“
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