Digitale Technologien sind mittlerweile aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. So das sich für Träger von Kindertageseinrichtungen nicht mehr die Frage stellt ob, sondern wie man sie sinnvoll im KiTa-Alltag einsetzten kann. Spannende Untersuchungsergebnisse und praktische Erkenntnisse gab es auf der diesjährigen Didacta beim gemeinsamen Aktionsstag des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK), dem Bundesverband e.V. der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (BETA) und des Didacta Verbandes der Bildungswirtschaft.
Dass auch schon Kindertageseinrichtungen sich mit der digitalen Bildung auseinandersetzen sollten, erläuterte Prof. Stefan Aufenanger im Eröffnungsvortrag aus verschiedenen Perspektiven.
Zunächst zeigte er durch Ergebnisse verschiedener Studien auf, dass auch schon Vorschulkinder regelmäßig Medien konsumieren.
So spielen bei der Mediennutzung von Zwei- bis Fünfjährigen laut der miniKIM-Studie 2014 besonders das Fernsehen und (Bilder-)Bücher eine zentrale Rolle. Fast die Hälfte der Kinder dieser Altersgruppe (44 %) sieht jeden oder fast jeden Tag fern, 43 Prozent beschäftigen sich (fast) täglich mit einem Buch. Die Nutzung digitaler Medien spielt in diesem Alter eher noch eine untergeordnete Rolle, so hören die Zwei- bis Fünfjährigen nach Angaben der Haupterzieher im Schnitt 18 Minuten pro Tag Radio, spielen drei Minuten Computer-, Konsolen- oder Onlinespiele und nutzen jeweils zwei Minuten das Internet, Handy- sowie Tabletspiele.
Dass Medienbesitz und -Nutzung auch mit dem sozialen Status zusammenhängen, belegt eine amerikanische Studie, die Aufenanger vorstellte: Demnach zeigen dort Kinder ab einem Alter von 4 Jahren schon große Nutzungszeiten. Bereits die bis 2-Jährigen gucken in Amerika regelmäßig YouTube-Filme, dort gibt es sogar einen eigenen Kinderkanal. Die 2- bis 4-Jährigen streamen sich regelmäßig digitale Inhalte über den Anbieter Netflix. Der Professor der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sieht KiTas als einen Ort, um die sinnvolle und reflektierte Nutzung dieser Medien zu lernen.
Er bedauert, dass es für die Beantwortung der Frage, was digitale Medien eigentlich mit unseren Kindern mache, kaum neurowissenschaftliche Untersuchungen gäbe. Aufenanger stellte aber eine Untersuchung vor, in der Kitas in Mainz über ein Jahr lang mit einem Tablet ausgestattet wurden und konnte von positiven Effekten wie einem kreativen und aktiven Umgang mit den Geräten und der wechselseitigen Hilfe der Kinder bei der Nutzung berichten. Für den Dozenten steht bei der digitalen Mediennutzung die pädagogische Arbeit der Erzieher und Erzieherinnen im Vordergrund. Haben sie eine fundierte Ausbildung in diesem Bereich erhalten, können Medien seiner Meinung nicht nur für kreative Zwecke, sondern auch als eine Erweiterung der Erfahrens- und Lernräume von Kindern betrachtet werden.
Wie das in der Praxis aussehen könnte, erläuterte Dr. Christian Engelbrecht von der Klax GmbH. Zu den wichtigsten Bildungsbereichen um Kindern den sinnvollen Umgang mit Medien zu vermitteln, zählte er Informationskompetenz, Technikkompetenz und eine Produktionskompetenz. Auf diese Weise würden im Idealfall digitale Medien in pädagogischen Settings nicht zum passiven Konsumieren anregen, sondern viel mehr die Kreativität der Kinder anregen. So müsse nicht nur darauf geachtet werden, welche Apps sich sinnvoll einsetzen lassen, sondern auch das digitale Inhalte die Selbständigkeit der Kinder fördern und das sie zu Gemeinschaftsleistungen anregen können.
Er empfiehlt KiTas fünf bis sechs Leitlinien für den Umgang mit digitalen Medien zu entwerfen. Um eine sinnvolle Lernumgebung für Kinder in KiTas zu schaffen, brauche es Fort- und Weiterbildungen der KiTa-Mitarbeitenden und eine positive Fehlerkultur. Nur so könnten bei Kindern auch Erfahrungen des selbstaktiven Lernens wie der Entwicklung kleiner Zeichentrickfilme bis hin zum Programmieren entstehen.
Edina Medra von der bremischen Landesmedienanstalt und Susanne Roboom vom Verein Blickwechsel stellten anhand der einjährigen Qualifizierung „Medien-Kids“ für Bremer KiTas vor, wie eine gelungene Arbeit mit digitalen Medien in der Praxis aussehen kann. Zu Beginn des von vielen Kooperationspartnern ausgerichteten Programms steht ein Mediencoaching in den KiTas. Dabei werden viele Kompetenzen und Lerninhalte für den Einsatz digitaler Technologien vermittelt.
Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigten von beiden Rednerinnen vorgestellte Beispiele. So entwickelten die Bremer Kinder mit dem Tablet eigene Trickfilme, fotografierten Buchstaben oder Formen mit einer digitalen Kamera oder erstellten PDFs zu Bildergeschichten, die dann per Beamer übertragen wurden. Nur eine der in der Praxis gewonnenen Erkenntnisse war, dass auch Technik Brücken zu analogen Methoden schaffen könne. So bekamen Kinder einer KiTa, in der nie gerne gemalt wurde, nachdem sie gemeinsam auf eine Tablet zeichnen durften, auch wieder Lust auf Papier zu malen.
Um auch die Eltern bei der Qualifizierung mit ins Boot zu holen, ist auch ein Elternabend fester Bestandteil des Bremer Konzepts (weitere Infos zum Thema „Medienkompetenz“ liefert die Webseite www.mekocloud.de, Infos zur vorgestellten Qualifizierung finden sich unter: http://www.blickwechsel.org/angebote/fortbildungen/bremen/377-medien-kids-bremen).
Aber auch über das Vortragsprogramm hinaus hatte die Didacta wieder viele Infos und Anregeungen zu bieten:
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Die Elternbriefe du + wir geben Infos zur kindlichen Entwicklung und Anregungen zur Gestaltung des Familienlebens - von der Geburt bis zum 9. Lebensjahr.
Die Entspannt-Erziehen-App lädt dazu ein, das Familienleben in den Blick zu nehmen, den eigenen Erziehungsstil zu erkennen und ihn zum Wohl der Kinder entspannter anzugehen.
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