Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen

Die Reise eines T-Shirts

Wo kommen unsere T-Shirts her? Aus welchem Material sind sie hergestellt?
Diese Fragen stellten sich die Kinder der Katholischen KiTa  St. Dionysius in Duisburg.
Auf den Etiketten der Kleidungsstücke stand zum Beispiel „Made in Bangladesh“ oder „Made in Egypt“. Einige T-Shirts wurden aber auch in Irland, Frankreich oder Indien produziert.  Wo liegen diese Länder und wie kommt die Kleidung dann zu uns nach Deutschland? Das wollten die KiTa-Kinder in dieser Woche gemeinsam mit ihren Erzieherinnen herausfinden.

Da die Jungen und Mädchen wussten, dass die meiste Baumwolle in Indien angebaut wird, unternahmen sie eine gedankliche Reise mit dem Schiff. Von den Erlebnissen der KiTa-Kinder berichtete Einrichtungsleitung Christina Löttgen: „Erst ging es an Europa vorbei und dann durch den Suezkanal. Früher musste man auch noch ganz Afrika umrunden. In Indien begrüßte uns Manali in ihrer Sprache und wir lernten, das 'Namaste' Guten Morgen heißt.

Nach der freundlichen Begrüßung sagte uns Manali, dass sie nicht viel Zeit habe, denn sie müsse heute noch auf einem Baumwollfeld arbeiten. In Indien ist es so, dass auch die Kinder mitarbeiten müssen, denn das Geld ihrer Eltern reicht nicht aus, um sich ein Essen leisten zu können.
Das hat uns neugierig gemacht: Ein kleines Kind muss schon mit auf dem Feld arbeiten, damit wir Baumwolle für unser T-Shirt haben? Schon komisch.

Wir fragten Manali, ob sie uns morgen früh mitnehmen könne. Um sechs Uhr mussten wir schon auf dem Feld sein, um Baumwolldolden abzupflücken. Das ist ganz schön viel Arbeit. Dann sollten wir auch noch die Schalenreste entfernen. ‚Können wir endlich eine Pause machen?‘, fragten unsere Kinder. Aber Manali sagte, dass es erst eine Pause gibt, wenn ein Gong ertönt.

Wie viel Gramm Baumwolle benötigt man eigentlich für ein T–Shirt? Unser T-Shirt wog 54 Gramm und aus einer Dolde bekommt man gerade zwei Gramm Baumwolle. Für ein T-Shirt müssen wir also 27 Dolden pflücken. ‚Ich will hier nie wohnen‘, erklärte ein KiTa-Kind‚ hoffentlich ist der Tag bald zu Ende.‘

Nach einem anstrengendem Arbeitstag konnten wir erschöpft in unser Hotel fahren. Aber mit der gepflückten Baumwolle allein kann man noch kein T-Shirt herstellen. Deshalb reisten wir weiter in die Türkei. Wir waren ganz gespannt, was uns da erwartet. Die Menschen dort spinnen in einer Fabrik oder zu Hause die Baumwolle zu Garn, damit man das Garn dann zum Weben eines T-Shirts benutzen kann. Wir probierten das Spinnen der Baumwolle aus, aber einen dünnen Faden haben wir daraus nicht herstellen können. Gut, dass es Fabriken gibt.

Aber in welchem Land wird das Garn verwebt? Das erfahren wir in der nächsten Woche.“