Am 2. April wird der internationale Kinderbuchtag gefeiert. Dies nimmt der KiTa Zweckverband zum Anlass, um auf die besondere Bedeutung des Vorlesens in der frühkindlichen Bildung aufmerksam zu machen. Mit kreativen Ideen eröffnen die pädagogischen Fachkräfte den Kindern Tag für Tag den Zugang zu Literatur und Sprache. Doch nicht nur in der KiTa, auch im Familienalltag ist es für die Entwicklung sinnvoll, Kindern regelmäßig vorgelesen werden.
Wert des Lesens
In Zeiten von Digitalisierung, Bewegtbildangeboten und Online-Beschäftigungsmöglichkeiten kommt die Frage auf, welche Bedeutung dem Medium Buch und dem Vorlesen noch zukommt. „In der gegenwärtigen Wissensgesellschaft sind Sprach-, Lese- und Schreibkompetenz wichtige Schlüssel zur Teilhabe und sollten daher schon in der frühen Kindheit trainiert werden – am besten durch den Einsatz von Büchern“, berichtet Laura Schmitt, Referentin für Sprach-KiTas und Fachberaterin im KiTa Zweckverband.
Es ist erwiesen, dass regelmäßiges Vorlesen zur Erweiterung des Wortschatzes und der Merkfähigkeit beiträgt und somit ein wichtiges pädagogisches Instrument bildet. Vorlesen erfordere die volle Konzentration der Kinder, sie lernen, sich auf eine Sache zu fokussieren. „Besonders wertvoll ist darüber hinaus, dass die Fantasie der Kinder angeregt wird. In ihrem Kopf entstehen Bilder zum Gehörten, dabei wird ihre gesamte Vorstellungskraft gefordert“, so Schmitt. Daraus resultiere ein größerer Ideenreichtum, der den Kindern in alltäglichen Situationen zugutekommt.
Mehr über den Wert des Lesens erfahren Sie hier:
https://www.zdf.de/kinder/logo/erklaerstueck-lesen-100.html#xtor=CS5-95
Klassisches vs. dialogisches Vorlesen
Beim Lesen sind grundsätzlich zwei Formen zu unterscheiden: Während Kinder beim klassischen Vorlesen häufig passive Zuhörende sind, bietet das Konzept des dialogischen Lesens die Möglichkeit, die Interaktion zwischen einem Erwachsenen und Kindern anzustoßen, indem aktiv über den Inhalt des Buches kommuniziert wird. „Im dialogischen Lesen können die Kinder selbst zu Erzählerinnen und Erzählern werden, auf Nachfragen des zuhörenden Erwachsenen reagieren und die Geschichte mit eigenen Worten ergänzen,“ so Laura Schmitt weiter. Dies sei auch im Familienalltag gut umsetzbar, wenn Eltern und Kinder über das Gelesene in den Austausch treten.
Bücher ausleihen
Der internationale Kinderbuchtag möchte die Freude am Lesen unterstützen und darauf aufmerksam machen, dass alle Kinder auf der Welt die Chance haben sollten, Bücher zu lesen. Da nicht jede Familie gleichermaßen Zugang zu Literatur hat, bieten Bibliotheken kostenfrei oder zu geringen Beitragszahlungen die Möglichkeit, Bücher auszuleihen. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit werden Bücher so im Umlauf gehalten und niedrigschwellig zugänglich gemacht. Viele Kindertageseinrichtungen bieten eigene KiTa-Bibliotheken oder Bücher-Ecken an, aus denen die Kinder Bücher mit nach Hause nehmen können. Dort finden sich auch viele mehrsprachige Exemplare, sodass Familien unterschiedlicher sprachlicher und kultureller Herkunft fündig werden und ihre Kinder beim Vorlesen unterstützen können. Auch Städte bzw. Stadtteile verfügen in der Regel über Büchereien, in denen Kinder und Familie aus einem großen Bücherangebot wählen können.
Vorlesen in der KiTa
Eine aktuelle Vorlesestudie von Die Zeit, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung macht deutlich, dass Kindertageseinrichtungen in der Leseförderung eine entscheidende Rolle einnehmen. Pädagogische Fachkräfte seien neben den Familien die Schlüsselpersonen in der Leseförderung, da in 91 Prozent der Einrichtungen Kindern mindestens einmal am Tag vorgelesen werde. Hierbei werde vor allem auf klassische Bücher und weniger auf digitale Medien zurückgegriffen. Die Studie legt zudem offen, dass der familiäre Zugang zu Literatur sehr unterschiedlich ausfällt. Umso wichtiger sei es, Angebote wie KiTa-Bibliotheken zu etablieren und alle Familien an die Bedeutung des Lesens heranzuführen.
Quelle Vorlesestudie 2021: https://www.vorlesetag.de/uploads/media/Vorlesestudie_2021.pdf
Praxisbeispiele und Tipps
Sprachfachkraft Janine Dongart stellt praktische Beispiele aus dem KiTa-Alltag der KiTa Heilige Dreifaltigkeit in Bochum vor.
KiTa-Bücherei: In der KiTa Heilige Dreifaltigkeit können die Kinder regelmäßig Bücher aus der KiTa-Bücherei ausleihen. Jedes Kind hat einen eigenen Leserucksack, in dem die Bücher transportiert werden. Werden die Bücher von ihnen zurückgebracht, erhalten sie einen Stempel in ihre Ausleihkarte. Bei drei gesammelten Stempeln wartet eine kleine Überraschung auf sie. In einer Erzählrunde berichten die Kinder von ihren ausgeliehenen Büchern und können mit einem Smiley bewerten, wie ihnen das Buch gefallen hat. Im dialogischen Lesen tauschen sich die pädagogischen Fachkräfte und Kinder außerdem regelmäßig über Bücher aus der KiTa-Bibliothek aus.
Projekt „Liest du mir was vor?“: Die Kinder bringen im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Projektes ihre eigenen Bücher mit in die KiTa. Sie entscheiden, wann die pädagogischen Fachkräfte aus diesem vorlesen sollen oder wann sie es sich selbst ansehen möchten. Das dialogische Lesen findet im kleinen Rahmen mit maximal drei Kindern statt.
Bilderbuchkino: Beim Bilderbuchkino werden die einzelnen Buchseiten während des Vorlesens einer Geschichte mit dem Beamer auf eine Leinwand übertragen. Die Kinder können alle Motive in voller Größe erkennen, auf sich wirken lassen und in gemütlicher Kino-Atmosphäre vollständig in die Geschichte eintauchen.
Kooperation Stadtbücherei Bochum: Regelmäßig erhält die KiTa Bücherkisten von der Stadtbücherei, sodass das Bücher-Sortiment der KiTa immer wieder Abwechslung erfährt. Im Rahmen der Kooperation finden zusätzlich verschiedene Aktionen statt. So besuchen die Vorschulkinder einmal im Monat die Bücherei und nehmen vor Ort unterschiedliche thematische Angebote wahr, zum Beispiel Buchstabenspiele. Bei einem Elternfrühstück in der KiTa stellt die Stadtbücherei außerdem ihr Angebot im Rahmen eines gemeinsamen Frühstücks vor. Eltern erhalten zusätzlich die Möglichkeit, eine exklusive Führung durch die Bibliothek wahrzunehmen. Somit werden Familien an die Bedeutung des Lesens herangeführt. Einige Angebote mussten aufgrund der Corona-Pandemie pausieren, sie werden aber perspektivisch fortgeführt.
Faltbücher: Anlässlich verschiedener Feste wie St. Martin, Nikolaus oder Weihnachten gestalten die pädagogischen Fachkräfte mit den Kindern sogenannte Faltbücher. In möglichst leichter Sprache werden Texte zur Verfügung gestellt, welche durch Bilder und Piktogramme unterstützt werden. Die fertig gestalteten Faltbücher werden im Eingangsbereich der KiTa für alle Familien ausgelegt.
Eltern-App: Bücher, die bei den Kindern besonders gut ankommen, werden den Familien über die Eltern-App vorgestellt.
Tellimero: Mit dem sprechenden Tellimero- oder BOOKii-Stift können selbstständig Sprachaufnahmen aufgezeichnet und abgespielt werden. Mit dem Stift synchronisierte Stickerpunkte können von den Kindern angetippt werden, woraufhin die aufgezeichnete Sprachdatei abgespielt wird. Stifte von diesen und weiteren Marken eignen sich auch im privaten Kontext zum Entdecken und Vorlesen von Büchern und erfreuen sich großer Beliebtheit.
Buch-Tipps
Vorurteilbewusste Kinderbücher: https://www.kita-zweckverband.de/ueber-uns/medienbildung.html
Kinderbibeln:
Meine erste große Kinderbibel (ISBN: 978-3-649-61927-7)
Die große Bibel für Kinder (ISBN: 978-3-438-04070-1)
Die große illustrierte Kinderbibel (ISBN: 978-3-8310-3557-1)
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