Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen

KiTa Zweckverband begrüßt Rettungspaket der NRW-Regierung für KiTas

Der Geschäftsführer des KiTa Zweckverbands, Peter Wenzel, hat die Pläne der NRW-Landesregierung für ein Rettungspaket für freie Träger von Kindertageseinrichtungen begrüßt.

„Die Einsicht, dass die Fördermittel nicht reichen, ist ja nicht neu“, sagte Peter Wenzel am Montag. „Wir weisen seit 2008, dem Jahr der Einführung des Kinderbildungsgesetzes, eindringlich darauf hin, dass zwischen der Kostenerstattung durch das Land und den tatsächlichen Aufwendungen für Personal und Ausstattung unserer Einrichtungen eine eklatante Finanzlücke klafft.“ Der KiTa Zweckverband mit Sitz in Essen ist mit 271 katholischen Kindertageseinrichtungen einer der größten freien Träger.

Inzwischen, so Peter Wenzel, habe sich die Finanzsituation jedoch dermaßen zugespitzt, dass es künftig beinah unmöglich gemacht werde, das bisherige Angebot aufrecht zu erhalten. „Ohne eine Änderung der Finanzierung droht der Kollaps des Systems“, erklärte Wenzel. „Wenn aber die Ressourcen künftig nur für wenige KiTas reichen, heißt das, dass wir dann auch nur wenige KiTas aufrechterhalten können.“

Hauptursache für die finanzielle Schieflage sei die zu niedrig bemessene Kindpauschale, mit der das Land die KiTas fördert. Die Kindpauschalen werden jährlich um 1,5 % angepasst, die Tariferhöhungen verursachten jedoch Kosteinsteigerungen von durchschnittlich 3 %. „Das Defizit steigt von Jahr zu Jahr um 1,5 %“, rechnete der Geschäftsführer des Zweckverbands vor.

 Zudem würden Träger, die eigene Immobilien besitzen – und dies bestätigte ein Gutachten der prognos AG -- bei der Förderung zusätzlich benachteiligt. Denn sie könnten wegen der zu niedrig bemessenen Kindpauschalen keine Rücklagen für die Instandhaltung etwa für Heizungserneuerungen oder Dachsanierungen bilden, weil alle Gelder für den laufenden Betrieb benötigt würden. Eine zusätzliche Verschärfung habe es durch den Ausbau der Betreuung von Kindern unter drei Jahren gegeben. Auch dort stünden den höheren Erträgen aus den Kindpauschalen wesentlich stärkere Erhöhungen der Personalaufwendungen gegenüber.

Mit Sorge blickt der KiTa Zweckverband auch auf die laufenden Tarifverhandlungen für Erzieherinnen und Erzieher im öffentlichen Dienst. „Es besteht kein Zweifel daran, dass der Beruf der Erzieherin aufgewertet werden sollte“, sagte Wenzel. „Aber sollten die Forderungen von Verdi in voller Höhe umgesetzt werden, entstünden dem Zweckverband zusätzliche Personalkosten in Höhe von mehr als 3 Millionen Euro.“ Die jedoch könne der Zweckverband nicht finanzieren.

Eine Dynamisierung der Kostensteigerung, wie sie die Pläne der Landesregierung nun vorsehen, sowie eine Einmalzahlung zum Abbau des Defizits seien daher dringend geboten.