Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen

KiTa Zweckverband nimmt Stellung zur Debatte über Rechtsanspruch auf KiTa-Platz für alle Flüchtlingskinder

Der KiTa Zweckverband verfolgt die Debatte über einen Anspruch auf einen KiTa-Platz für alle Flüchtlingskinder mit großer Betroffenheit. „Unser Augenmerk gilt Kindern – allen Kindern, unabhängig von ihrer Herkunft oder Kultur“, sagt Peter Wenzel, Geschäftsführer des KiTa Zweckverbands mit Sitz in Essen.

Sie hätten eine leidvolle Flucht hinter sich und Freunde, Verwandte sowie ihre Heimat verlassen müssen. Die gesamte Gesellschaft sei aufgerufen, diese Familien willkommen zu heißen, um  ihnen dabei zu helfen, sich in Deutschland einzuleben. „Dazu gehört selbstverständlich auch die aufbauende Betreuung der Kinder in unseren Tageseinrichtungen. Der Besuch einer Kindertageseinrichtung gibt Raum und Möglichkeit zum Spielen, zu sprachlichem Lernen, zum Abbau von Vorurteilen und kann somit zu einem zentralen Baustein für eine gelingende Integration werden“, so Peter Wenzel.

Peter Wenzel reagierte damit auf die für ihn unverständliche Äußerung des Geschäftsführers des Städte- und Gemeindebundes Gerd Landsberg. Dieser warnt die Politik davor, mit der Äußerung von Katrin Göring-Eckardt bezüglich eines einklagbaren Rechtsanspruchs auf einen KiTa-Platz auch für Flüchtlingskinder zu hohe Erwartungen zu wecken, die nicht ansatzweise erfüllbar seien. Bildung, sagte Wenzel, sei eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Integration und daher sei es von großer Bedeutung, gerade auch für Flüchtlingskinder im KiTa-Alter angemessene Angebote zu schaffen.

„Diese Kinder und Familien sind belastet, die Wohnsituationen sind in der Regel problematisch, so dass es keine adäquaten kindlichen Entwicklungsräume gibt“, so Bernd Lösken, Abteilungsleiter im KiTa Zweckverband. „Insbesondere wenn es absehbar ist, dass diese Kinder für eine längere Zeit an einem bestimmten Ort sein werden, müssen wir eine aufbauende Betreuung sicherstellen“.

Trotz begrenzter Ressourcen – wie auch bei den Kommunen – hat der KiTa Zweckverband auf die Bedürfnisse dieser Menschen mit speziell für Flüchtlingskinder entwickelten Angeboten reagiert. Als erster Schritt wurde ein „niederschwelliges“ Spiel- und Betreuungsangebot in Form eines Spielmobils ins Leben gerufen. Diese mobile KiTa fährt Flüchtlingseinrichtungen an und bietet den Kindern für einige Stunden eine kindgerechte Beschäftigungsmöglichkeit, die in Großunterkünften meist nicht vorhanden ist. Darüber hinaus laden die Einrichtungen des Zweckverbands Flüchtlingskinder und ihre Familien zum gegenseitigen Kennenlernen in die KiTas ein. In kleinen Gruppen werden die Kinder alleine oder mit den anderen KiTa-Kindern in Familienzentren zunächst als „Gast“ an einigen Tagen stundenweise betreut. Für Flüchtlingskinder, die langfristig im Bereich ihrer derzeitigen Unterkunft leben, möchte der Zweckverband nach Möglichkeit auch Regelplätze in der KiTa anbieten.

Für den katholischen Träger gehöre es zudem zum christlichen Auftrag, auf Menschen zuzugehen, die aus einem Krisengebiet fliehen mussten. „Für uns gehören solche Angebote zur Willkommenskultur“, sagte Peter Wenzel.

Es ist eine gesellschaftliche Verpflichtung, gemeinsam intensiv mitzuwirken, weitere Unterstützungs- und Betreuungsangebote für Flüchtlingskinder einzurichten und immer die Rechte der Kinder in den Fokus zu rücken.

Der Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen, kurz KiTa Zweckverband, ist einer der größten freien Träger von Kindertageseinrichtungen in Deutschland mit Sitz in Essen. In über 270 Einrichtungen in den Städten, Kreisen und Kommunen des Ruhrbistums bietet der KiTa Zweckverband rund 17.000 Plätze für Kinder im Alter von vier Monaten bis zum Schuleintritt an.