Jedes vierte Kind im Ruhrgebiet lebt von Hartz IV und damit hart an der Armutsgrenze. Mit dieser besorgniserregenden Quote und einem weiterhin negativen Trend hat das Ruhrgebiet mittlerweile sogar Ostdeutschland übertrumpft. Ein trauriger Rekord, denn vor allem für Kinder bedeutet ein Leben in Armut ein Leben voller Ausgrenzung und Einschränkung.
Teilhabe am gesellschaftlichen LebenUm diesen Kindern eine Perspektive zu geben und sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen, hat der „Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen“ heute (9.3.) in Anwesenheit des Gründungsstifters Axel Funke, Geschäftsführer der Multi Development Germany GmbH mit Sitz in Duisburg, sowie Heinz-Peter Heidrich und Johannes Mintrop von der Bank im Bistum Essen, die Stiftung „Für Kinder“ ins Leben gerufen.
Die Stiftung will dabei helfen, Kindern eine gleichberechtigte Partizipation an den für sie relevanten gesellschaftlichen Bereichen zu ermöglichen und sie vor jeglicher Form von Gewalt und Ausbeutung zu schützen.
„Menschenwürde ist an kein Mindestalter gebunden“, mit dieser Aussage machte Dr. Hans-Werner Thönnes, Generalvikar des Bistums Essen und Vorsitzender des dreiköpfigen Vorstands, gleich zu Beginn des Gründungsaktes in Essen deutlich, auf welche Grundhaltung die Stiftung aufbaut. Kinder zählten zu den Schwächsten und – wie im Ruhrgebiet deutlich wird – häufig auch zu den Ärmsten einer Gesellschaft. Ihnen müsse daher besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge gelten.
Helfen zu helfenDie Stiftung will deshalb Personen und Projekte fördern, die vor allem armen und benachteiligten Kindern die Möglichkeit geben, geschützt, sicher und mit gleichberechtigten Chancen auf Bildung, Kultur, persönliche Entwicklung und gesellschaftliche Teilhabe aufzuwachsen. „Wir wollen dabei helfen zu helfen“, fasst Geschäftsführer Peter Wenzel knapp, aber präzise den Stiftungszweck zusammen.
„Uns ist es wichtig, in gesellschaftliches ehrenamtliches Engagement zu investieren und dafür sorgen, dass sich einzelne gute Projekte und Strukturen nachhaltig etablieren können“, das unterstrichen auch die anderen beiden Vorstandsmitglieder der Stiftung, Christiane Koch-Eichenberg (Dozentin an der katholischen Familienbildungsstätte Essen) und Propst André Müller (Pfarrer St. Lamberti in Gladbeck).
Vorstellen kann sich der Vorstand der Stiftung eine Vielzahl an förderungswürdigen Projekten oder Aktionen: Vom ehrenamtlich ins Leben gerufenen Butterbrotstand am Busbahnhof über eine bürgerschaftliche Initiative, die für arme Kinder einen richtigen Kindergeburtstag mit allem, was dazu gehört, auf die Beine stellt, bis hin zum Kindergarten-Vater, der ohne zu Zögern morgens neben seinem Sohn noch vier andere Kinder abholt und in die KiTa bringt, weil er weiß, dass die anderen Familien kein Auto haben.
Der Schutzengel-PreisWer sich ganz besonders beispielhaft, nachhaltig und zukunftsweisend und sehr überzeugend um den Stiftungszweck verdient gemacht hat, hat außerdem die Möglichkeit, den „Schutzengel-Preis“ der Stiftung verliehen zu bekommen. Dr. Franz-Josef Overbeck, Bischof des Bistums Essen, wird im Dezember 2012 den ersten Preis verleihen.
Plakate und FlyerMit Plakaten und Flyern macht die Stiftung ab sofort auf ihr Anliegen und auf die Möglichkeit zu spenden aufmerksam. 38 ausgewählte KiTa-Leiterinnen und KiTa-Leiter aus den Einrichtungen des KiTa Zweckverbandes im Bistum Essen werden die Stiftung außerdem als Botschafterinnen vor Ort bekannt machen und als Ansprechpartner/innen zur Verfügung stehen. Mehr Informationen gibt es unter www.für-kinder.de
Die Stiftungsgründung ist ein Beitrag zur Familienkampagne 2012 des Bistums Essen.
Links: www.für-kinder.de
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