Peter Wenzel: Keine der betroffenen KiTas wird zum Sommer schließen
Der Verwaltungsrat des KiTa Zweckverbands hat am Montagabend beschlossen, in den kommenden Jahren zehn der 270 Kindertageseinrichtungen im Bistum Essen auslaufen zu lassen.
„Keine dieser Einrichtungen wird zum Sommer schließen“, darauf wies Peter Wenzel, Geschäftsführer des KiTa Zweckverbands, nach der Sitzung des Gremiums ausdrücklich hin. Vielmehr bedeute der Beschluss, dass der Betrieb in den betreffenden Kindertageseinrichtungen frühestens in zwei Jahren auslaufen werde. Die Einrichtungen würden daher keine neuen Kinder aufnehmen. Geschwisterkindern, die eine dieser Einrichtungen besuchen möchten, könne ein befristeter Vertrag angeboten werden.
„Eine solche Entscheidung fällt immer schwer, sie ist aber im Hinblick auf die Verantwortung, die wir gegenüber den zu betreuenden Kinder, ihren Eltern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber tragen, unverzichtbar“, sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Propst Werner Plantzen.
Der Verwaltungsrat versicherte, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch die befristet Beschäftigten, sollen innerhalb des KiTa Zweckverbands weiter beschäftigt werden.
Das Gremium, das für die Vermögens- und Finanzierungsfragen des KiTa Zweckverbands zuständig ist, begründete seine Entscheidung mit der Nicht-Auskömmlichkeit der öffentlichen Finanzierung seiner Kindertageseinrichtungen. Auch wenn der KiTa Zweckverband ab dem 1. August 2016 mit zusätzlichen Landesmitteln rechnen könne, werde dies die finanzielle Schieflage nur lindern. Denn auch diese Mittel seien nicht auskömmlich gestaltet, auch sie deckten die Kosten nicht.
Der KiTa Zweckverband sei als kirchlicher Träger gegenüber anderen freien Trägern im Nachteil, erklärte Peter Wenzel. So müsse der Zweckverband einen Eigenanteil in Höhe von 12 Prozent aufbringen, bei anderen freien Trägern liege er hingegen bei neun bzw. vier Prozent. Oft würden diese Einrichtungen sogar noch zusätzlich von den Kommunen soweit finanziert, dass der eigene Trägeranteil nur ein Prozent betrage. Der effektive Eigenanteil des KiTa Zweckverbands betrage allerdings 16 Prozent. Einige Städte, die zum Ruhrbistum gehören, haben wegen der schwierigen Situation der kirchlichen KiTas ihren Zuschuss für diese Einrichtungen erhöht, dies geschieht jedoch nicht flächendeckend.
Der Verwaltungsrat sprach am Montagabend deutlich von „ersten Maßnahmen“, die ergriffen werden müssten, um auf die schlechte Finanzlage zu reagieren. Weitere Maßnahmen würden darüber hinaus in Zukunft erforderlich sein.
Folgende Einrichtungen sind betroffen:
St. Elisabeth, Frohnhauser Str., Essen
St. Michael, Michaelstr., Essen
St. Hedwig, Hüttenberg, Lüdenscheid
St. Georg, Burgweg, Halver
St. Ewaldi, Ewaldistr., Duisburg
St. Norbert, Schillerstr., Duisburg
Liebfrauen I, Horster Str., Gelsenkirchen
Herz Jesu, Vandalenstr., Gelsenkirchen
Don Bosco, Wiesenstr., Gladbeck
St. Theresia, Raadter Str., Mülheim
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