Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen

Fachtag zum Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“

Einen Fachtag für KiTa-Leitungen und Fachkräfte richteten die Fachberaterinnen im Bundesprojekt Laura Schmitt und Sarah Spleiter zusammen mit der Projektleiterin Barbara Wagner am 15. November im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen aus.

Barbara Wagner eröffnete auch die gut besuchte Veranstaltung mit einem Rückblick auf die Anfänge der Sprachförderung, die mit einer Interessenbekundung für Sprachförderung in 2011 begann und mittlerweile in die fünfte bzw. sechste Förderwelle geht. Heute gibt es 44 Standorte, die belegen, dass die alltagsintegrierte Sprachförderung immer mehr in den frühpädagogischen Fokus rückt.

Auf ihre Einführung folgten Vorträge, die die drei Säulen des Programms alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und Zusammenarbeit mit den Familien wiederaufnahmen.

Zum ersten Thema referierte Diplom-Logopädin Uta Hellrung, die viele Sprachfachkräfte des KiTa Zweckverbands bereits während ihrer Ausbildung kennen gelernt haben. Sie erläuterte wie der Sprach bzw. Kommunikationserwerb beim Kind erfolgt und machte deutlich, dass Fachkräfte, die in diesem Bereich tätig sind, vor allen drei Dinge brauchen, nämlich das grundsätzliche Wissen über die Sprach- und Kommunikationsentwicklung, die Einsicht, dass beim Spracherwerb besonders Zweiwortsätze eine wichtige Schwelle sind und das Kinderwörter wie „abgeschneidet“ nicht falsch sind, sondern vielmehr zeigen, dass das Kind gerade erkennbar im Regelerwerb ist. Immer aber müsse alltagsintegrierte sprachliche Bildung ihren Ausgangspunkt an den Fragen und Themen der Kinder nehmen.

Die Diplompädagogin Elisabeth Pater von Pro Dialog Köln nahm sich der inklusiven Pädagogik unter dem Thema „Gemeinsam verschieden sein – Interkulturelle diversitätsbewusste Gestaltung der pädagogischen Arbeit in Kindertageseinrichtungen an. Sie machte deutlich, dass diversitätsbewusste pädagogische Arbeit in der Kita das Erkennen und Abbauen von Barrieren, aber auch das Wahrnehmen und Stärken von Ressourcen in dieser Diversität bedeute.

Diplomsozialarbeiterin und Buchautorin Elke Schlösser nahm sich in ihrem Beitrag „Familien einbeziehen in die Stärkung der kommunikativen Kompetenz für Kinder“ der Zusammenarbeit mit den Familien in Bezug auf den Spracherwerb an. Sie spickte ihren gleichermaßen launigen wie informativen Vortrag mit vielen praktische Tipps wie den, sich einfach mal in eine andere Herkunftsfamilie einladen zu lassen, um einen Perspektivenwechsel wirklich vollziehen zu können.

Im Anschluss an die Vorträge luden die mittlerweile 44 Sprachfachkräfte zu einem Markt der Möglichkeiten in das Foyer des Wissenschaftsparks ein. Von bunten Handabdrucken, über beschriftete Fischmobiliees, Dolmetscherhilfen in vielen Sprachen für den KiTa-Alltag bis hin zu zweisprachigen Büchern zeigten sie an bunten Ständen, mit welchem Fantasiereichtum und Materialien Sprachbarrieren in den von ihnen betreuten KiTas aufgebrochen und überwunden werden.

Mit einer heiteren Abschlussdarbietung ging der anregende und lehrreiche Nachmittag zu Ende.

Wer sich die informative Vorträge noch einmal näher anschauen möchte, findet die Präsentationen abgelegt in der KiTa-BIB.