In acht Kindertageseinrichtungen des KiTa Zweckverbands bereichern seit Anfang des Jahres 2021 multiprofessionelle Teams die elementarpädagogische Arbeit. Der Ausdruck multiprofessionell bezieht sich vor allem darauf, dass die neuen Mitarbeitenden aus Arbeits- und Studienfeldern stammen, die nicht primär in der frühkindlichen Bildung verortet sind. Die pädagogischen Kernteams werden beispielsweise um Expert/innen aus den Berufsfeldern „Kunst und Kultur“, „MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik“, „Natur- und Erlebnispädagogik“ oder „Bewegung“ ergänzt. Die sogenannten Bildungsbegleiter/innen ermöglichen den Kindern Einblicke in neue Themenfelder, wodurch das Spektrum an Spiel- und Lernangeboten in der KiTa wächst. Dank der interdisziplinären Zusammenarbeit und der daraus resultierenden Themenvielfalt kann der Bildungsprozess der Kinder zusätzlich unterstützt werden. Die pädagogischen Fachkräfte als Expertinnen und Experten für kindliche Entwicklungsprozesse bekommen durch die Bildungsbegleiter/innen Unterstützung und auch Impulse, sodass sich alle stärkenorientiert weiterentwickeln und ihren Arbeitsbereichen zuwenden können.
MINT im pädagogischen Alltag
Seit März 2021 arbeitet Marie-Claire Labonde in der KiTa Christus König in Essen. Als Bildungsbegleiterin gestartet, durchläuft sie inzwischen die Qualifizierung zur pädagogischen Fachkraft. Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive ist Frau Labonde vor rund einem Jahr auf die Ausschreibung der Bildungsbegleiterin im Bereich MINT aufmerksam geworden. „Damals war ich noch im schulischen Arbeitsfeld tätig, ich habe ein Lehramtsstudium in den Fächern Mathematik und Germanistik absolviert – die Elementarpädagogik war demnach neu für mich“, berichtet Marie-Claire Labonde. „Das Konzept der Bildungsbegleiter/innen gefiel mir auf Anhieb gut, da mir die Arbeit mit kleineren Kindern große Freude bereitet, ich auf didaktisches Wissen aus meinem Studium zurückgreifen und gleichzeitig mein Interesse für den Schwerpunkt MINT einbringen konnte“, erzählt sie weiter.
Die Möglichkeiten, MINT in der KiTa umzusetzen, sind vielfältig. So experimentierten die Kinder beispielsweise bereits mit Licht und Schatten, untersuchten das Element Wasser, legten ein Herbarium an und entdeckten die Eigenschaften von Magneten. Mit magnetischen Bausteinen bauten die Kinder stabile Konstruktionen, die sie zum weiteren Spiel als Parkhaus umfunktionierten.
Besondere Freude hatten die Kinder auch an der Zucht von Schmetterlingen. Sie beobachteten gemeinsam mit Frau Labonde den Lebensweg der Distelfalterraupen zum Schmetterling und sprachen viel über die Eigenschaften der kleinen Falter – bevor sie ausgewachsen in ihre wohlverdiente Freiheit entlassen wurden.
Qualifizierung zur pädagogischen Fachkraft
„Da das Konzept der multiprofessionellen Teams ein neues war, konnte ich meine Stelle selbst ausgestalten, viele Ideen einbringen und gemeinsam mit dem KiTa-Team kreative Bildungsangebote für die Kinder entwickeln. Gleichzeitig bot uns die Fachberatung regelmäßig eine Plattform zum Erfahrungsaustausch, wodurch sich alle Bildungsbegleiter/innen untereinander vernetzen und voneinander lernen konnten“, so Labonde. Inzwischen hat sie sich dazu entschieden, eine Qualifizierung zur pädagogischen Fachkraft zu absolvieren, um langfristig in der KiTa zu bleiben. Gemäß Personalverordnung können Quereinsteiger/innen in KiTas durch die Teilnahme an Seminartagen und Hospitationen im Umfang von 160 Stunden, die die KEFB Oberhausen organsiert und gemäß den Rahmenvorgaben des Landes NRW durchführt, qualifiziert werden. Diese Chance hat Frau Labonde gerne genutzt. „Aus einem anfänglichen Pilot-Projekt ist für mich eine neue, erfüllende berufliche Chance gewachsen. Ich arbeite sehr gerne in der KiTa und werde im Rahmen der Qualifizierung nun noch weiter in den KiTa-Alltag und die Abläufe vor Ort eintauchen. Meinem Herzensthema MINT kann ich dabei weiter treu bleiben und auch in Zukunft Projekte mit den Kindern zu diesem Thema umsetzen“, berichtet Marie-Claire Labonde.
Einrichtung eines Forscherschranks
Auch KiTa-Leitung Christina Kosmala freut sich, dass das Pilotprojekt der Bildungsbegleiter/innen in ihrer KiTa realisiert und nun, durch die Weiterbeschäftigung von Frau Labonde, verstetigt wurde. „Seitdem Frau Labonde bei uns arbeitet, hat sich der Bildungsbereich MINT sehr verändert. Alle Kolleginnen und Kollegen haben von dem Wissen und den Ideen, die sie mitgebracht hat, profitiert. Wir haben einen Teil unseres Klausurtages dazu genutzt, uns dem Thema weiter zu nähern und zu sehen, wo wir im Bereich MINT zukünftig noch hinmöchten, denn Platz und Zeit zum Experimentieren sollen fest im KiTa-Alltag installiert werden“, berichtet Christina Kosmala.
Inzwischen wurde ein mobiler Forschungsschrank in der Einrichtung aufgebaut und mit vielfältigem Material gefüllt. Dort stehen für die Kinder unterschiedlichste Gegenstände zur Verfügung, die zum Entdecken und Experimentieren einladen und unter Anleitung der pädagogischen Fachkräfte für verschiedene Bildungsangebote von den Kindern genutzt werden. Von Trichtern und Reagenzgläsern bis zu Magneten ist alles enthalten, was für ein spannendes Experiment benötigt wird.
Abteilung Personalentwicklung zieht erstes Fazit
„Über den gesamten Zeitraum des Pilot-Projektes waren wir als Fachberatung im engen Austausch mit den Bildungsbegleiter/innen und haben regelmäßige digitale Netzwerktreffen veranstaltet. Auch wenn coronabedingt das gruppenübergreifende Arbeiten eingeschränkt und der persönliche Austausch vor Ort geringer war, als zunächst geplant, war die Resonanz unter den Bildungsbegleiter/innen durchweg positiv“, berichtet Daniela Fittinghoff, Fachberaterin in der Abteilung Personalentwicklung. „Unser Ziel war es, dass die Expert/innen den Kindern Einblicke in neue Themenfelder ermöglichen und dass das Spektrum an Spiel- und Lernangeboten in der KiTa wächst: Das ist uns gelungen. Mindestens genauso wichtig ist aber die Erkenntnis, dass wir KiTa-Teams vielfältiger denken und dass Fachkräftekataloge auf politischer Ebene geöffnet werden müssen“, fügt sie hinzu. „Dass wir Frau Labonde für die Weiterbeschäftigung gewinnen konnten, freut uns sehr. Vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs gilt es, genau solche Vorhaben zu erproben und uns personell zukunftsfähig aufzustellen“, betont Daniela Fittinghoff.
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