Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen

Eltern sollen wissen, was Kinder in der KiTa selbst entscheiden

Das Team der KiTa Liebfrauen in Oberhausen wollte die Eltern nach der langen Phase der Corona-bedingten Einschränkungen wieder stärker in das KiTa-Geschehen einbinden. Sie sollten wieder über alles informiert sein, was die Kinder beschäftigt.

Wegen der Pandemie durften Mütter und Väter nicht in die KiTa kommen. Sie brachten die Kinder jeweils nur bis zur Tür, erklärt Beate Ehmer-Voß, Einrichtungsleitung. „Die KiTa-Kinder sind nicht geimpft und sollen bestmöglich geschützt werden.“ Dennoch sei es ein großes Anliegen gewesen, die Eltern trotzdem wieder intensiv einzubinden.

„Also haben wir einen Elternabend angeboten, bei dem die 3G-Regel eingehalten werden musste“, sagt die KiTa-Leiterin. Den Eltern wurden dann kurze Filme z.Bsp. über den Situationsansatz gezeigt, bei dem die Bedürfnisse des Kinders im Mittelpunkt stehen. Aber auch ein Film über die Rechte von Kindern sei vorgeführt worden, um zu verdeutlichten, dass dem Team Kinderrechte wichtig sind. „Wir wollten sie auch für das Thema sensibilisieren und haben erklärt, wie wir Mitbestimmung sehen und umsetzen.“

Gerade erst habe das Kinder-Parlament über ein Problem debattiert, dass viele Kinder beschäftigt: Lärm im Turnraum. „Die Tür ist immer geöffnet und vielen Kindern ist es einfach zu laut“, erläutert Beate Ehmer-Voß. Jetzt hätten die Kinder eine Lösung erarbeitet: „Vor dem Turnraum soll eine Ampel angebracht werden.“ Wenn es zu laut ist, wird erst die gelbe Farbe gezeigt, wird es nicht leiser, die rote. Bleibe es laut, können Kinder Hilfe bei einer Erzieherin holen, die im schlimmsten Fall das laute Kind aus dem Raum beordern würde.

Nun werde überlegt, ob der Hausmeister ein Brett für die Farbtafeln oder Ähnliches fertigen könne. Und dann müssten die Mädchen und Jungen, wie auf dem Foto zu sehen ist, noch einen geeigneten Platz zum Anbringen der Ampel bestimmen.

„Die Entscheidungen der Kinder wollen wir schriftlich festhalten und dann vielleicht am Schwarzen Brett anbringen und in der Eltern-App mitteilen.“ Alles solle transparent sein.

An dem Elternabend jedenfalls hätten die Mütter und Väter sehr aufmerksam zugehört, als es um die Kinderrechte ging. „Wir hatten den Eindruck, dass viele von ihnen das auch als Anregung für sich selbst mitgenommen haben.“