Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen

Gelebte Partizipation in der KiTa

Im KiTa-Alltag sollten Kinder in Entscheidungsprozesse mit eingebunden werden. Die Kinder lernen, dass ihr Urteil und ihre Gedanken wichtig sind und in der Praxis berücksichtigt werden. Auf diese Weise wird das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt und das Gefühl für ein demokratisches Zusammenleben eingeübt. Zwei tolle Beispiele für gelebte Partizipation in der KiTa liefern die KiTa St. Elisabeth in Bottrop und St. Raphael in Mülheim.

In Bottrop wird gemeinsam mit den Kindern regelmäßig abgestimmt, wie ihnen das Mittagessen geschmeckt hat. In einer der letzten Abstimmungen kam beispielsweise heraus, dass die Erbsensuppe bei den Mädchen und Jungen in der KiTa nicht so gut ankommt. Nun wird der Kinderrat darüber beraten, sodass ein alternatives Gericht gefunden werden kann. Die Kinder werden aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden und eingeladen, zu vielfältigen Themenbereichen ihre Meinung zu äußern. Dabei wird ihnen zu jeder Zeit deutlich gemacht, dass ihre Meinung Gewicht hat und diese ernst genommen wird.

Ein geeignetes Instrument für das Treffen von demokratischen Entscheidungen ist auch die sogenannte „Demokratiesäule“. Einige KiTas nutzen diese Säule bereits seit Längerem im KiTa-Alltag. Julia Rasche, Leitung in der KiTa St. Raphael in Mülheim, ist vom Mehrwert der Säule überzeugt. „Wir nutzen die Demokratiesäule regelmäßig, um die Kinder in Entscheidungsprozesse, die den KiTa-Alltag betreffen, einzubinden“, erzählt sie. So sei es üblich, dass die Gruppensprecherinnen und –sprecher in Kinderkonferenzen Themen beraten und einmal monatlich im Kinderrat über diese Themen abstimmen. 

„Über der Demokratiesäule hängen Bilder der Auswahlmöglichkeiten, damit die Kinder genau wissen, wofür sie abstimmen. Auf diesem Weg haben wir beispielsweise schon häufiger entschieden, was das Thema des Sommerfestes sein soll oder wofür das eingenommene Geld aus dem Fensterverkauf verwendet werden soll“, berichtet Julia Rasche. Dank der gemeinsamen Beratungen und Abstimmungen werden den Kindern Partizipationsprozesse ermöglicht und das Prinzip demokratischer Entscheidungen eingeübt.