Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen

"Wir haben alle das gleiche Herz, wir sehen nur anders aus"

Die Kinder der KiTa Heilige Familie in Bochum haben bei dem Projekt "Achtung Vielfalt", bei dem es um die Themen Inklusion, Diversität und Vielfalt geht, mitgemacht und zum Abschuss kleine Videos mit den Statements der Kinder aufgenommen.

Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen. Marie Zielinski, Fachkraft für Antidiskriminierungsarbeit und Antisemitismusprävention in der jüdischen Gemeinde, begleitete das Projekt.

"Die Vielfalt, das Anderssein, ist seit jeher ein wichtiges Thema in unserer KiTa", erklärt Wibke Czezorra, stellvertretende Einrichtungsleitung. "Es hat mit unserem christlichen Menschenbild, mit unserem Zusammenleben zu tun, daher spielt es in der pädagogischen Arbeit immer eine wichtige Rolle."

Im Vorfeld habe Marie Zielinski mit den Kindern die Thematik besprochen. Es sei dabei um die "Unterschiedlichkeiten" gegangen, darum, dass Menschen unterschiedliche Hautfarben haben, verschiedenen Religionen angehören; dass es Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen gibt, jeder Mensch anders liebt oder aus einem anderen Land kommt.

"Dass Menschen unterschiedliche Hautfarben haben, konnten die Mädchen und Jungen besonders gut nachvollziehen." Schließlich kämen auch Kinder unterschiedlicher Hautfarbe in die KiTa. Aber auch die Geschlechterrollen hätten die Kinder beschäftigt. "Mädchen dürfen weinen, Jungen dürfen weinen, mit solchen Aussagen haben sich die Kinder auseinandergesetzt und das hat auch bei ihnen etwas ausgelöst, Nachdenken bewirkt", beschreibt Wibke Czezorra. Und Mädchen, die gern toben, hätten sich ganz klar bestätigt gefühlt.

Die Kinder hätten festgestellt, dass zwar alle unterschiedlich sind, doch eine wichtige Gemeinsamkeit haben: "Wir haben alle das gleiche Herz", so habe es ein Junge formuliert. Und ein anderes Kind habe erklärt: "Und wir können bei jedem erkennen, wie es dem anderen geht, egal aus welchem Land wir kommen." Gemeinsam hätten sie über Wege gesprochen, wie alle helfen können, dass möglichst viele Menschen diese Tatsache verstehen. "Wenn wir uns trauen 'Halt! Stopp!' zu sagen, trauen sich viele, mitzumachen", hätten sie als eine Möglichkeit genannt.

Zum Abschluss des Projekts wurden kleine Videos mit Aussagen von den Kindern aufgenommen, die dabei mitmachen wollten. Es ging darin meist um Dinge, die ihnen als besonders unangenehm aufgefallen sind, wie etwa Fußballfans, die sich schubsen oder Menschen die behaupteten, dass alle Menschen die gleiche Hautfarbe haben sollten. Immer wieder hätten die Kinder ihren Standpunkt klar vertreten: Jeder und jede darf sein, wie er und sie ist und sollte auch so akzeptiert werden.