Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen

Sprach-KiTa konzipiert Lesegarten

In Anlehnung an das Bundesprojekt „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ wurde in der KiTa St. Dionysius in Essen die Idee eines Lesegartens umgesetzt. Im Spielhallenbereich der Einrichtung wurde im Sinne der teiloffenen Pädagogik ein Lesebereich geschaffen, der für alle Kinder zugänglich ist. Gemeinsam mit Eltern entstand ein besonderer Raum zum Lesen und Entspannen, der durch die naturnahe Gestaltung an einen Lesegarten erinnert.

Sprachförderkraft Frau Nicole Drews bestückt den dort platzierten Lesewagen mit projektorientierter Literatur, beispielsweise im Rahmen der Eingewöhnungsphase mit Bilderbüchern zum ersten Kindergartenjahr oder Freundschaften. Begleitend und unterstützend finden Büchereibesuche in Borbeck-Mitte statt, um den Kindern den Umgang zu Literatur und digitalen Medien näher zu bringen.

Laura Schmitt, Referentin für Sprach-KiTas beim KiTa Zweckverband, ist vom Konzept begeistert: „Im neu errichteten Lesegarten wird ein geschützter Raum zum Vorlesen geschaffen. Zur Erweiterung des Wortschatzes und der Merkfähigkeit ist das Vorlesen ein wichtiges pädagogisches Instrument, welches im KiTa-Alltag genutzt werden sollte.“ Dabei seien zwei Formen zu unterscheiden: Während das klassische Vorlesen häufig im Stuhlkreis mit einer ganzen KiTa-Gruppe stattfindet und die Kinder passive Zuhörende sind, bietet das Konzept des dialogischen Lesens die Möglichkeit, die Interaktion zwischen einem Erwachsenen und Kindern anzustoßen, indem aktiv über den Inhalt des Buches kommuniziert wird. „Im Lesegarten können die Kinder selbst zu Erzählerinnen und Erzählern werden,  auf Nachfragen des zuhörenden Erwachsenen reagieren und die Geschichte mit eigenen Worten ergänzen,“ so Laura Schmitt weiter. „In der gegenwärtigen Wissensgesellschaft sind Sprach-, Lese- und Schreibkompetenz wichtige Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe und sollten daher schon in der KiTa trainiert werden. Da nicht jede Familie den Erwerb dieser Kompetenzen gleichermaßen gewährleisten kann, sind die pädagogischen Fachkräfte gefragt, diese Unterschiede durch Leseangebote auszugleichen.“