Bei der KiTa St. Barbara in Essen-Kupferdreh steht Klimaschutz auf dem Speiseplan: Mit Unterstützung des landes- und EU-geförderten Projekts „MehrWertKonsum“ der Verbraucherzentrale NRW hat sich die Einrichtung vorgenommen, Essensabfälle möglichst zu vermeiden und die Verpflegung klimafreundlich zu gestalten. Für ihr Engagement wurde die Kindertageseinrichtung nun von der Verbraucherzentrale ausgezeichnet. In einem feierlichen Moment überreichte Katrin Scholtyssek (Verbraucherzentrale) KiTa-Leitung Martina Reinecke und Gruppenleiterin Sonja Knop, am 16. September die Auszeichnung.
„Uns ist es sehr wichtig, dass unsere Kinder den Wert von Lebensmitteln erkennen“, beschreibt Martina Reinecke den Grund der Teilnahme. „Sie sollen erfahren, dass noch verwertbares Essen zu schade für die Mülltonne.“ Aus diesem Grund nimmt die KiTa gerne an dem Projekt „MehrWertKonsum“ teil. Auch um durch den gelebten Alltag in der KiTa ein Vorbild zu sein.
Küchenkräfte und pädagogische Fachkräfte konnten im Rahmen von „MehrWertKonsum“ an kostenlosen Informationsveranstaltungen und Workshops teilnehmen. Zudem vermittelte die Verbraucherzentrale eine Methode, um die beim Mittagessen anfallenden Speisereste zu messen. Zehn Tage lang wurde grammgenau festgehalten, wie viel Essen auf den Tellern der Kinder und in den Töpfen und Servierschüsseln übrigblieb. Die Expertinnen der Verbraucherzentrale analysierten die Daten und gaben in einem umfangreichen Ergebnisbericht Empfehlungen, wie Speiseabfälle künftig vermieden werden können.
Außerdem wurden die Essenspläne im Hinblick auf Klimafreundlichkeit unter die Lupe genommen. Die Bewertung orientierte sich zum einen an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für ein gesundes KiTa-Essen, zum anderen an der Klimabilanz der verschiedenen Speisekomponenten. So sind gerade frittierte und panierte Produkte sehr fetthaltig und sollten daher maximal ein Mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Durch die starke Verbreitung von Tiefkühlpommes oder Hähnchenflügel seien sie zudem prominente Beispiele, dass die Herstellung besonders hohe Treibhausgasemissionen verursachen können. „Eine ausgewogene Kost mit viel saisonalem Obst und Gemüse und wenig Fleisch ist gut für die Gesundheit der Kinder und zugleich sehr klimafreundlich“, erläutert Ernährungswissenschaftlerin Katrin Scholtyssek.
Sonja Knop ergänzt: „Hier in der KiTa St. Barbara werden immer wieder Projekte zum Thema „gesunde Ernährung“ geplant und mit den Kindern kleine einfache Gerichte gekocht.“ Bei der Auswahl der Lebensmittel wird dabei besonders viel Wert auf Rohkost, Vollwertprodukte sowie Nachhaltigkeit, saisonale Lebensmittel und kurze Transportwege gelegt.
Das Projekt „MehrWertKonsum“ unterstützt und berät landesweit Kindertageseinrichtungen und Schulen dabei, ihre Verpflegungsangebote abfallarm und klimafreundlich zu gestalten. Aktuell werden durchschnittlich ein Viertel des Schulessens und ein Fünftel der KiTa-Verpflegung weggeworfen. Durch die Verringerung dieser Abfälle können Mensen und KiTa-Küchen zum Klima- und Ressourcenschutz und einer nachhaltigen Ernährung beitragen.
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