Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen

Afrikanisch durch die Fastenzeit

In der Fastenzeit geht es darum, Verzicht zu üben. Daher probierten die Mädchen und Jungen der KiTa Herz Jesu in diesem Jahr aus, wie es ist, mit wenig Spielzeug auszukommen. Mit dieser Aktion wollten sie nachspüren, wie andere Kinder ihre Zeit verbringen, denen nicht zu viele Spielutensilien zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang beschäftigten sich die Mädchen und Jungen im Rahmen von Thementagen unter dem Motto „Helfende Hände" schwerpunktmäßig mit dem Kontinent Afrika.

Es war eine ungewöhnliche Situation für die Kinder, nicht alle Spielutensilien in der Kindertageseinrichtung zu finden, mit denen sie sonst so gerne spielen. Denn diese wurden von den Erzieherinnen unzugänglich weggeräumt. „Wie kann man jetzt einen Sandkuchen backen, ohne Förmchen?", lautete eine Frage. Doch schnell konnte eine Lösung gefunden werden: Joghurtbecher sind der perfekte Ersatz! Auch nach Ostern, als die gewohnten Spiele wieder zur Verfügung standen, fanden die Becher weiterhin Verwendung, z. B. zum Bauen.

In den Afrika-Themenwochen lernten die Kinder außerdem afrikanische Buschtrommeln kennen, rochen unbekannte Gewürze und sprachen über die begrenzte Ressource Wasser. So sammelten die Erzieherinnen jeden Abend das Wasser aus den benutzten Bechern der Kinder, um ihnen am kommenden Morgen zu zeigen, dass das übergebliebene Wasser von nur einem Tag in der KiTa den Durst eines Menschen löschen könnte. Seitdem gießen die Kinder sich nur noch so viel ein, wie sie auch trinken möchten.

In der Fastenzeit wurde den Mädchen und Jungen in alltäglichen Situationen gezeigt, wie viel sie im Gegensatz zu ihren Altersgenossen in Afrika besitzen. Schnell war die Idee geboren, für ein Kinderheim in Tansania Geld zu sammeln. Dafür gestalteten die Kinder kleine Püppchen und Ketten, malten Bilder und stellten einen leckeren Datteldip her. Die Afrika-Utensilien wurden dann an einem Stand kurz vor Ostern verkauft. Insgesamt nahmen die Kinder 155 Euro ein, die nun bereits auf dem Weg nach Tansania sind.