Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen

Tagung in der Wolfsburg

Die Zuwanderung aus Südosteuropa ist seit geraumer Zeit ein viel diskutiertes Thema. Deutschland rechnet mit einer Verdopplung der Zahl von Einwanderungen aus Bulgarien und Rumänien. Was bedeutet das für den Arbeitsmarkt, die Schulen und die KiTas? Die katholische Akademie „Die Wolfsburg" in Mülheim an der Ruhr hat zu diesem Thema am vergangenen Dienstag zu einer Tagung eingeladen, bei der sich verschiedene Referentinnen und Referenten mit dem Thema beschäftigten – unter anderem Birgit Piekert, Leiterin der Bochumer KiTa Herz Jesu.

Am Vormittag gab es Einblicke in eine Analyse der Zuwanderung, in Überlegungen, welche Maßnahmen zu treffen sind, und in Beispiele, welche Möglichkeiten sich aus dieser Situation ergeben. Am Nachmittag bezogen sich die Expertinnen und Experten auf die Praxis: Welche Job-Chancen haben die Asylsuchenden und wie kann man ihre Kinder in den Schulen und KiTas unterstützen?

Birgit Piekert berichtete, wie in der KiTa Herz Jesu mit Kindern mit Migrations-hintergrund gearbeitet wird und welche Schwierigkeiten überwunden werden müssen. „Die größte Barriere ist die Sprache. Die Kinder können meistens nur ein ‚Guten Morgen’ sagen – und die Eltern noch weniger", erklärt die Pädagogin. Dennoch lernen die Kinder sehr schnell, indem sie sich viel von den anderen Mädchen und Jungen abgucken. „Das Erlernen der deutschen Sprache beginnt, sobald die Kinder den Fuß in die Tür setzen", sagt Birgit Piekert. Ein gutes Hilfsmittel zur Sprachvermittlung sei das Spiel Memory. Statt 30 Karten werden dann nur drei Motive genommen und so werden die Begriffe „Haus", „Baum" oder „Auto" schnell gelernt. Zusätzlich bekommen die Kinder einmal in der Woche gezielten Sprachförderunterricht.

Bei der Frage nach Sprachkursen für die Eltern verwies Birgit Piekert auf die Familienzentren des Bistums. Dort werden in Kooperationen mit den örtlichen Volkshochschulen (VHS) Deutschkurse für Einwanderinnen und Einwanderer angeboten.

Bei dieser einmaligen Veranstaltung, die Weihbischof Franz Vorrath und Dr. Judith Wolfs eröffneten, standen die sechs Referentinnen und Referenten Rede und Antwort rund um das Thema der bevorstehenden Zuwanderung. Nach einer moderierten Abschlussdiskussion endete die Tagung bei Kaffee und Kuchen.