Die Schulanfänger/innen in der fairen KiTa/des Familienzentrums St. Agnes in Gelsenkirchen haben sich vor dem Ausbruch der Corona-Epidemie sechs Wochen lang sehr intensiv mit den Themen faire Produktion von Lebensmitteln und Nachhaltigkeit beschäftigt. Die Ergebnisse ihrer Arbeit stellten sie in einer liebevoll gestalteten Präsentation den Eltern, zahlreichen Gästen und der gesamten KiTa vor. Das Echo war überwältigend.
In Workshop 1 wurden Bananen genauer unter die Lupe genommen. Die Kinder legten auf der Weltkarte die Herkunftsländer, den sogenannten Bananengürtel, fest. Sie erforschten die Wachstumsbedingungen und die Ernte der beliebtesten Frucht vieler Kinder. Beim Bau eines Bananendampfers aus Kartons beschäftigten sie sich mit der Frage des Exports, der Ankunft der Bananencontainer in Deutschland und der Verteilung auf die Lebensmittelketten.
Unter dem Aspekt „Fair oder unfair“ setzten sie sich in Gesprächen mit den prekären Lohn- und Arbeitsbedingungen der Plantagenarbeiter in den Herkunftsländern auseinander. Beim Einkauf von Fair Trade Bananen und anderen Produkten mit fairem Label unterstützten sie die Faire Bewegung, die sich schon seit Jahren für den ökologischen Anbau und faire Preise sowie gegen Kinderarbeit in den Herkunftsländern einsetzt.
Bei der Verkostung der fairen Bananen und dem selbstgebackenen Bananenkuchen waren sich alle einig: Bananen sind gesund und lecker, durch den Kauf von fairen Bananen kann auch jede Familie die Faire Bewegung unterstützen.
Unter dem Motto „Plastik frei – wir sind dabei“ startete der zweite Workshop. Sieben kleine Umwelt- und Müll-Detektive begannen, die Umwelt ein kleines bisschen plastikfreier zu machen.
Die Kinder informierten sich durch Bilder- und Sachbücher und kleine Einspielspielfilme zunächst über das Thema. Sie staunten nicht schlecht als sie erfuhren, wie lange es dauert, bis Plastik verrottet, wo er überall zu finden ist und dass bei der Verbrennung von Plastikmüll Umwelt und Luft belastet werden. Dass Tiere durch den Verzehr von Plastikmüll verenden, schockierte die Kinder so sehr, dass sie beschlossen, einen riesigen Wal aus Maschendraht zu bauen. Diesen Wal stellten sie in der KiTa-Halle aus und sammelten darin Plastikmüll aus der KiTa Die Menge wuchs in den sechs Projektwochen ständig. Kein Kinder und keine Erzieherin konnte am Ende an der Plastikmenge vorbeigehen, ohne über die riesige Zunahme von Plastikdingen nachzudenken.
Draußen vor der KiTa sammelten die Kinder Müll ein und informierten andere Kinder beim Frühstück darüber, wo sie unnötigen Plastikmüll vermeiden können. So brachten immer mehr Kinder Brotdosen mit und verzichteten auf Verpackung von Käse, Obst und Wurst. Sie kauften beim Discounter plastikfrei ein. Leider erlebten sie auch, dass die Verkäuferin an der Frischetheke Frischwurst und Käse nicht ohne Plastikzugabe verkaufen wollte. Doch die Tatsache, dass kleinste Plastikteile in Zahnpasta und Duschlotion zu finden sind, bewegte die Kinder so stark, dass sie ihren Eltern davon bei der Präsentation berichten wollten. In ihrem Protestlied "Unsere neue Taktik ist weniger Plastik", das sie vorher einstudiert hatten, forderten sie Kinder und Erwachsene zum Plastikverzicht auf, wo immer das möglich ist.
Im dritten Workshop „Fair geht vor: Vom Korn zum Brot“ lernten die Mädchen und Jungen verschiedene Korn- und Brotsorten kennen. Sie erforschten den Anbau von Getreide und dessen Vermarktung. Sie kauften im Bioladen Korn ein, mahlten es zu Mehl und buken verschiedene Brotsorten, die anschließend verkostet wurden. Auch sie beschäftigten sich mit dem Gedanken vom fairen Produzieren und Handel. Die Kinder suchten beim Einkauf nach fairen Labeln und kauften faire Produkte für das KiTa-Frühstück ein.
Viele Eltern waren von den Ergebnissen, die die Kinder erarbeitet hatten, hellauf begeistert. „Durch diese Workshops sind unsere Kinder zu richtigen Profis in Sachen Ökologie und Nachhaltigkeit geworden“, resümierte eine Mutter in einem Gespräch mit einer anderen Mutter. „Ich bin froh, dass die Kinder sich in der KiTa spielerisch damit auseinandersetzen“, erwiderte eine andere und freute sich sehr über den leckeren Bananenkuchen.
Und eines ist gewiss: Kinder und Erzieherinnen aus dem Familienzentrum/der KiTa St. Agnes werden auch künftig die Initiative „Faire KiTa“ weiterführen und somit die vom Netzwerk Faire Metropole Ruhr ins Leben gerufene Initiative unterstützen.
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