Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen

Weiche Kampfkunst stärkt KiTa-Kinder

Die Kinder der KiTa Heilig Kreuz in Gladbeck freuten sich über eine neue Erfahrung: Yi Quan-Trainer besuchte die Mädchen und Jungen in ihrer KiTa und brachte ich ihnen bei, wie man sich mit weicher Kampfkunst aus einem Griff befreien kann.

Achim Petersen, erfahrener Trainer der weichen Kampfkunst Yi Quan lehrte die Vorschulkinder der KiTa Heilig Kreuz in den Bereichen Beweglichkeit, Selbstbewusstsein und die Fähigkeiten, den eigenen Körpers kennen und nutzen zu lernen  „Wir wollen die Kinder mit dem Angebot in ihrer Persönlichkeit stärken. Die Übungen verbessern sicher auch die motorische Koordination und Körperbeherrschung. Außerdem lernen sie, sich in bestimmten Situationen besser zu behaupten, indem sie erfahren, wie man mit Konfrontationen umgehen kann“, erklärt Kita-Leiterin Angela Dahlmann. Es gehe beim Training auch „um Disziplin und Respekt voreinander“, ergänzt Erzieherin Sabrina Wolf, was ja auch im KiTa-Alltag wichtig sei

„Wenn jemand einen anderen ärgern möchte, sucht er sich immer lieber einen aus, bei dem es einfacher ist, den zu ärgern“, erkläret Achim Petersen kindgerecht. Der Trainer ist von einer begeisterten wuseligen Taube von 26 Kindern im Alter von 5-6 Jahren umringt. Mitgebracht in den Bewegungsraum, als großen Trainingspartner, hat er seinen Kumpel und Schüler Stefan Jarosch, dessen drei Kinder alle die Einrichtung Heilig Kreuz besucht haben. „Wer sich klein macht und zu Boden schaut, der zeigt schon, dass er Angst hat und ein leichteres Opfer ist“, erklärt Petersen weiter. Sich selbstbewusst gerade hinstellen, den Ärgerer nicht aus dem Blick lassen, das sei schon ein gutes Signal. „Und wer schlau ist, der vermeidet eine Gefahr und schaut, dass er ihr aus dem Weg geht“, sagt der Trainer.

Falls man aber doch mal plötzlich von vorn gepackt werde, dann könne man sich wehren, erklärt der Sportler, der den staunenden Kindern zeigt, wie man sich mit Armhebeln aus einem Griff schnell befreien kann. Auch Emil hat es beim Ausprobieren gleich geschafft und ist sichtlich stolz.

„Natürlich“, erklärt Kampfkünstler Petersen später, „hat kein KiTa-Kind eine Chance, kräftemäßig gegen einen drei bis vier Jahre Älteren oder eine Erwachsenen anzukommen.“ Der gezeigte Griff, reflexartig angewendet, biete aber die Chance, sich mit dem Überraschungsmoment aus dem Griff des Angreifers zu lösen, der damit nicht gerechnet hat – „und so die Gelegenheit zu haben, aus der Gefahrensituation wegzurennen und sich in Sicherheit zu bringen“.

Aber es dazu erst gar nicht kommen zu lassen, auf sein Bauchgefühl zu hören, selbstbewusst wie schlau zu sein, das hat auch Lucy begriffen. „Ich habe gelernt, wenn mich jemand ärgern will, laut zu sagen, lass mich in Ruhe“, sagt die Fünfjährige. Da hat sie recht, denn einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, das zeichnet wohl die größten Kampfkünstler aus.